Postpartale Depression: Wenn Freude ausbleibt
- lkuster6
- 10. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Okt.

Wie du eine postpartale Depression erkennst, was sie vom Babyblues unterscheidet und welche ersten Schritte helfen.
Nach der Geburt eines Kindes erwarten viele Freude und Erfüllung. Doch manche Mütter spüren stattdessen Traurigkeit, Gereiztheit oder eine innere Leere. Wenn diese Gefühle über Wochen bestehen bleiben und den Alltag bestimmen, kann eine postpartale Depression dahinterstehen. Eine häufige, aber gut behandelbare seelische Erschöpfung.
Etwa 10 bis 20 % aller Mütter erleben nach der Geburt eine postpartale Depression. Du bist also nicht allein, und es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du dir Hilfe holst, sondern ein erster Schritt zurück zu dir selbst.
Babyblues oder Depression?
In den ersten Tagen nach der Geburt erleben viele Frauen den sogenannten Babyblues: Stimmungsschwankungen, Tränen und Erschöpfung. Meist klingen diese Gefühle nach einigen Tagen ab. Wenn die Traurigkeit anhält oder stärker wird, kann sich daraus eine postpartale Depression entwickeln, die auch Wochen oder Monate später beginnen kann.
Typische Symptome
Anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Schuldgefühle
Gereiztheit, Wut oder ängstliche Gedanken
Einsamkeit, Rückzug oder das Gefühl, keine gute Mutter zu sein
Schlafstörungen, Appetitverlust, körperliche Erschöpfung
Schwierigkeiten, Nähe zum Baby zu spüren
Erste Selbsthilfemassnahmen
Rede über deine Gefühle. Mit deinem Partner, einer Freundin oder deiner Hebamme.
Bleib nicht allein. Ein kurzer Austausch kann schon entlasten.
Strukturiere den Tag. Kleine Routinen geben Halt und Orientierung.
Frische Luft. Spaziergänge helfen, Spannungen abzubauen und Gedanken zu ordnen.
Erwarte nicht zu viel. Du musst nicht alles sofort schaffen. Schritt für Schritt genügt.
Medikamente – ja oder nein?
Nicht immer nötig, aber manchmal hilfreich. Bei stärkeren Symptomen kann eine ärztlich begleitete medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Sprich am besten zuerst mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt – sie können dich bei Bedarf an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Psychiatrie weitervermitteln. Wichtig ist, dass du diesen Schritt nicht allein gehen musst und dir Unterstützung holst, die zu dir passt.
Im Vertrauensraum Muhen biete ich einfühlsame Beratung für Mütter an, die sich nach der Geburt verloren fühlen. Gemeinsam entdecken wir, was dir hilft, wieder Kraft, Vertrauen und Freude zu finden.

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